Alles gut geklappt soweit.
Kein Probleme mit dem Visum (das war durchaus eine Zitterpartie!) und dem Transfer vom Flughafen zur Wohnung. Meine WG in Stadtzentrum bestehend aus einem Portugiesen (Louis; der WG-Chefkoch), einer Guatemaltekin (Linda; tanzt, lacht und redet den ganzen Tag), einer Spanierin (gerade auf Reisen) und zwei Argentiniern (Paulo & Mercedes, das Vermieterpaar) ist ungemein nett, freundlich, hilfsbereit und komplett spanisch-sprachig (was mir derzeit noch Probleme bereitet aber jeden Tag ein bißchen besser wird), die Wohnung zwar ein wenig verwildert aber sehr groß, die Infrastruktur in der Nachbarschaft großartig, die Lage der Wohnung ideal (Downtown und nur ein paar Blocks von der Uni) und ich habe Zimmer mit Aussicht.
Die Stadt ist überwältigend. Je nachdem in welchen Barrio ich mich befinden, habe ich immer wieder das Gefühl in einer anderen Stadt zu sein: das super-saubere, modern-chique Hafenviertel Puerto Madero, das mondän-pariserische Recoleta, das wuchtig, amerikanisch anmutende Microcentro, das lässig-coole Palermo und und und. Überall Parks und Bäume. Großartiges Wetter: Sonnenschein und die „guten Lüfte“ (stetiger Wind) welche die Abgase vertreiben.
Die günstigen Preise für Lebensmittel, Café, Essen gehen und Transport machen das Leben hier angenehm. Das Nachtleben scheint hier erfunden worden zu sein: die Porteños feiern und tanzen mit einer Inbrunst die Ihresgleichen sucht – in den zahlreichen Clubs, Diskotheken und Bars der Stadt kann man sich JEDE Nacht aufs Neue davon überzeugen. Thema Sicherheit ist im Grunde auch kein Thema. Von den Vorstadtghettos und einigen wenigen fernen Stadtteilen, in die man ohnehin nicht kommt wenn man nicht will, kann man sich hier nahezu problemlos frei bewegen. Tag UND Nacht.
Wo ist also die Krise? Keine Einwanderungsbehöre die mir mit Gefängnis droht, wenn ich kein echtes Visum vorweisen kann; Keine Kriminellen die mir ein Messer an den Hals drücken um an ein paar Pesos zu kommen. Kein Smog der mir den Atem nimmt. Keine Schimmel-WG mit geldgierigen Ignoraten; keine europäischen Höllenpreise die mir den Spass am Auslandssemester kürzen könnten. Wer/Wo/Was ist das Problem?!
Das Problem ist auf jeden Fall (2 Fälle) männlich. Und im Fall 1 heißt es Lukas … Kolb!
Meine Bankomatkarte – Quell aller Lebensfreude (die kostet bekanntlich) – ist verschwunden. Einfach so. Einmal Geld abheben gegangen, danach nicht mehr verwendet. Diebstahl unwahrscheinlich: die Geldtasche und der restliche Inhalt sind noch da. Tja, was machen? Zuerst mal: die Nerven wegschmeißen, sich grün und blau ärgern und sich fragen wie es eigentlich weitergehen soll – muss ich zusammen mit den Cartoneros Papiermüll sammeln gehen, um mein Leben hier zu finanzieren? Warum bin ICH so unglaublich anfällig auf solche Unglücke. Selbstmitleid schlägt um sich. Aber: eine Krise verlangt nach Management. Und das sieht so aus: Telefonwertkarte kaufen (anders kann ich von hier aus sonst keine internationalen Telefonate führen) und die Karten-Sperrhotline anrufen … und die Tatsache hinnehmen, dass dieser „Spaß“ knapp 40 Euro kostet.
Als nächstes: die Mutter kontaktieren – in Zeiten der Krise wissen die am besten wie man weitermacht. Und in meinem Fall kommt die meine in einem Monat ebenfalls nach Argentinien und kann mir eine neue Karte mitnehmen. Dann sagt mir Louis (der Portugiese) dass ich im Notfall mit Pass und Kreditkarte bei den großen Banken Geld beheben kann. Situation – so einigermaßen – gerettet.
Fall 2: das Problem ist auch diesmal männlich. Name unbekannt. Nationalität: Argentinier.
Freitagnacht. Erster Tag in B.Aires. Das muss gefeiert werden. Meine erste Partynacht in Buenos Aires. Club-Hopping ist angesagt: so viel los – so wenig Zeit. Die Entscheidung fällt auf Minimal Techno im Crobar und House&Schaum-Party im Amerik. Alles läuft gut. Die Leute; die Musik; die Stimmung. Um halb 3 früh komm ich im Crobar an. Die Party fängt gerade an.
… weiter ins Amerik. Dort geht es gerade so richtig los. An der Bar anstellen. Una cerveza, por favor! Ich bewege mich langsam Richtung Tanzfläche. Mal schauen was so läuft. Plötzlich rammt mich von hinten ein ignoranter Porteño. Mich schmeißt es fast hin. Meine NEUE Brille fliegt zu Boden. Mitten in den Schaum der in Massen von der Decke stürzt (Schaumparty -_-). Zwei nette Argentinierinnen sind sofort zur Stelle und helfen mir bei der Suche. Vergeblich. Brille 3 Tage lang getragen – und schon weg. Was machen. Das Teil war teuer. Ohne geht gar nix.
Krisenmanagement: Fielmann-Kundendienst anschreiben. Ich bin schließlich versichert. Ich weiß nicht genau auf was und wogegen, aber DAS muss drin sein. Ich bin Stammkunde! Zwar weit weg von Fielmann-Gefilden aber der im Kauf inkludierte Versicherungsschutz sagt mir fürs erste Jahr eine komplette Absicherung gegen alle Unglücke zu. Ausgang bis dato ungewiss. Ich kann nur hoffen, dass die Fielmann-Versicherung hält, was sie verspricht! Ausreichend Kontaktlinsen und Reservebrillen habe ich glücklicherweise mit.
Die ersten 2 Tag waren fordernd: Ankommen, neue Stadt, neue Leute, erste Eindrücke, Sonnenbrand, Sprachschock, Party, Shopping, Gewaltmärschen, Katastrophen und mein Krisenmanagement auf dem Probestand.
Mir geht’s bestens. Wie geht’s euch?
Grüße an alle – wo immer ihr seid! =)
Kein Probleme mit dem Visum (das war durchaus eine Zitterpartie!) und dem Transfer vom Flughafen zur Wohnung. Meine WG in Stadtzentrum bestehend aus einem Portugiesen (Louis; der WG-Chefkoch), einer Guatemaltekin (Linda; tanzt, lacht und redet den ganzen Tag), einer Spanierin (gerade auf Reisen) und zwei Argentiniern (Paulo & Mercedes, das Vermieterpaar) ist ungemein nett, freundlich, hilfsbereit und komplett spanisch-sprachig (was mir derzeit noch Probleme bereitet aber jeden Tag ein bißchen besser wird), die Wohnung zwar ein wenig verwildert aber sehr groß, die Infrastruktur in der Nachbarschaft großartig, die Lage der Wohnung ideal (Downtown und nur ein paar Blocks von der Uni) und ich habe Zimmer mit Aussicht.
Die Stadt ist überwältigend. Je nachdem in welchen Barrio ich mich befinden, habe ich immer wieder das Gefühl in einer anderen Stadt zu sein: das super-saubere, modern-chique Hafenviertel Puerto Madero, das mondän-pariserische Recoleta, das wuchtig, amerikanisch anmutende Microcentro, das lässig-coole Palermo und und und. Überall Parks und Bäume. Großartiges Wetter: Sonnenschein und die „guten Lüfte“ (stetiger Wind) welche die Abgase vertreiben.
Die günstigen Preise für Lebensmittel, Café, Essen gehen und Transport machen das Leben hier angenehm. Das Nachtleben scheint hier erfunden worden zu sein: die Porteños feiern und tanzen mit einer Inbrunst die Ihresgleichen sucht – in den zahlreichen Clubs, Diskotheken und Bars der Stadt kann man sich JEDE Nacht aufs Neue davon überzeugen. Thema Sicherheit ist im Grunde auch kein Thema. Von den Vorstadtghettos und einigen wenigen fernen Stadtteilen, in die man ohnehin nicht kommt wenn man nicht will, kann man sich hier nahezu problemlos frei bewegen. Tag UND Nacht.
Wo ist also die Krise? Keine Einwanderungsbehöre die mir mit Gefängnis droht, wenn ich kein echtes Visum vorweisen kann; Keine Kriminellen die mir ein Messer an den Hals drücken um an ein paar Pesos zu kommen. Kein Smog der mir den Atem nimmt. Keine Schimmel-WG mit geldgierigen Ignoraten; keine europäischen Höllenpreise die mir den Spass am Auslandssemester kürzen könnten. Wer/Wo/Was ist das Problem?!
Das Problem ist auf jeden Fall (2 Fälle) männlich. Und im Fall 1 heißt es Lukas … Kolb!
Meine Bankomatkarte – Quell aller Lebensfreude (die kostet bekanntlich) – ist verschwunden. Einfach so. Einmal Geld abheben gegangen, danach nicht mehr verwendet. Diebstahl unwahrscheinlich: die Geldtasche und der restliche Inhalt sind noch da. Tja, was machen? Zuerst mal: die Nerven wegschmeißen, sich grün und blau ärgern und sich fragen wie es eigentlich weitergehen soll – muss ich zusammen mit den Cartoneros Papiermüll sammeln gehen, um mein Leben hier zu finanzieren? Warum bin ICH so unglaublich anfällig auf solche Unglücke. Selbstmitleid schlägt um sich. Aber: eine Krise verlangt nach Management. Und das sieht so aus: Telefonwertkarte kaufen (anders kann ich von hier aus sonst keine internationalen Telefonate führen) und die Karten-Sperrhotline anrufen … und die Tatsache hinnehmen, dass dieser „Spaß“ knapp 40 Euro kostet.
Als nächstes: die Mutter kontaktieren – in Zeiten der Krise wissen die am besten wie man weitermacht. Und in meinem Fall kommt die meine in einem Monat ebenfalls nach Argentinien und kann mir eine neue Karte mitnehmen. Dann sagt mir Louis (der Portugiese) dass ich im Notfall mit Pass und Kreditkarte bei den großen Banken Geld beheben kann. Situation – so einigermaßen – gerettet.
Fall 2: das Problem ist auch diesmal männlich. Name unbekannt. Nationalität: Argentinier.
Freitagnacht. Erster Tag in B.Aires. Das muss gefeiert werden. Meine erste Partynacht in Buenos Aires. Club-Hopping ist angesagt: so viel los – so wenig Zeit. Die Entscheidung fällt auf Minimal Techno im Crobar und House&Schaum-Party im Amerik. Alles läuft gut. Die Leute; die Musik; die Stimmung. Um halb 3 früh komm ich im Crobar an. Die Party fängt gerade an.
… weiter ins Amerik. Dort geht es gerade so richtig los. An der Bar anstellen. Una cerveza, por favor! Ich bewege mich langsam Richtung Tanzfläche. Mal schauen was so läuft. Plötzlich rammt mich von hinten ein ignoranter Porteño. Mich schmeißt es fast hin. Meine NEUE Brille fliegt zu Boden. Mitten in den Schaum der in Massen von der Decke stürzt (Schaumparty -_-). Zwei nette Argentinierinnen sind sofort zur Stelle und helfen mir bei der Suche. Vergeblich. Brille 3 Tage lang getragen – und schon weg. Was machen. Das Teil war teuer. Ohne geht gar nix.
Krisenmanagement: Fielmann-Kundendienst anschreiben. Ich bin schließlich versichert. Ich weiß nicht genau auf was und wogegen, aber DAS muss drin sein. Ich bin Stammkunde! Zwar weit weg von Fielmann-Gefilden aber der im Kauf inkludierte Versicherungsschutz sagt mir fürs erste Jahr eine komplette Absicherung gegen alle Unglücke zu. Ausgang bis dato ungewiss. Ich kann nur hoffen, dass die Fielmann-Versicherung hält, was sie verspricht! Ausreichend Kontaktlinsen und Reservebrillen habe ich glücklicherweise mit.
Die ersten 2 Tag waren fordernd: Ankommen, neue Stadt, neue Leute, erste Eindrücke, Sonnenbrand, Sprachschock, Party, Shopping, Gewaltmärschen, Katastrophen und mein Krisenmanagement auf dem Probestand.
Mir geht’s bestens. Wie geht’s euch?
Grüße an alle – wo immer ihr seid! =)
1 Kommentar:
ich bin so stolz auf dich ... von deinem Krisenmanagement könnte ich mir was abschaun ... aber bei mir gibts ja keine :P und wenn dann haben sie bei mir sicher auch was mit männern zu tun :P
<3 sophie
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